BMW Frua: Unikat auf 50-jähriger Odyssee

Von sp-x

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Pietro Frua sorgte einst für südländisches Flair beim Autobauer Glas. Nach dessen Übernahme durch BMW musste sich Frua neu orientieren und schuf mehrere Studien, um BMW für eine Zusammenarbeit zu gewinnen. Erfolglos. Ein restauriertes Relikt zeigt nun, was daraus hätte werden können.

BMW hat aufwändig ein Unikat, eine Studie des Karosseriedesigners Frua, instand gesetzt.
BMW hat aufwändig ein Unikat, eine Studie des Karosseriedesigners Frua, instand gesetzt.
(Bild: BMW)

Zu den besonderen italienischen Momenten der BMW-Historie gehören einige Studien des Turiner Karossiers Frua. Nach der Übernahme des Herstellers Glas durch BMW wollte Frua Ende der 1960er Jahre die BMW-Oberen für eine Fortsetzung seiner Kooperation mit Glas gewinnen. Überzeugungsarbeit sollten einige atemberaubende Studien leisten, wie etwa der 2800 GTS Frua. Gefruchtet haben die Werbeversuch nicht, dennoch hat der Münchener Autobauer eines der quasi verschollenen Konzeptautos nun von Grund auf restauriert.

1969 und 1970 sorgte das elegante, schlanke 2+2-Sitzer-Coupé für Aufsehen auf Messen in Frankfurt, Paris, Genf und Barcelona. Von der letzten Messestation aus ging der GTS dann 1971 in den Privatbesitz eines Spaniers über, wurde weiterverkauft, stillgelegt und wieder weiterverkauft. In den 1980er Jahren folgten dann eine Umlackierung in Weinrot sowie der Einbau eines neuen Motors und eines Faltschiebedachs. Im Jahr 2000 hat dann ein Holländer den 2800 GTS aufgekauft und von Valencia in seine Heimat verbracht, um ihn dort zum Verkauf anzubieten. Zugeschlagen hatte damals die Klassikabteilung von BMW, die das heruntergekommene Einzelstück für lange Zeit in einen Dornröschenschlaf versetzte.

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In den Jahren 2017 bis 2019 erfolgte dann eine komplette Restaurierung unter Beteiligung verschiedener in Bayern ansässiger Spezialisten. Um das Fahrzeug wieder in einen Originalzustand zu versetzen, war zum Teil detektivisches Spitzengefühl nötig, denn der ursprüngliche Lack, ein helles Metallicgrün, war unter den neuzeitlicheren Schichten nicht mehr auszumachen. Lediglich unter dem Scharnier des Tankdeckels fand sich die Originalfarbe wieder. Ebenfalls wie bei der einstigen Studie wurde die Innenausstattung wieder mit hellbraunem Leder ausgekleidet. Das nachträglich eingesetzte Faltdach wurde durch ein festes Metalldach ersetzt. Auch der Motor wurde getauscht. Jetzt steckt unter der langen Haube des GTS wie einst wieder ein vom 2800 CS entnommener Reihensechszylinder.

Seine wilde Vergangenheit, seine Odyssee und die diversen Umbauten kann man diesem besonderen Unikat nicht mehr ansehen. Das mag aus Sicht mancher Patina-Fans ein Frevel sein, doch im Gegenzug erstrahlt der einstige 2800 GTS eben wieder so, wie ihn einst Pietro Frua als automobiles Kunstwerk erschaffen hat.

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