Im Rechenzentrum von ICTRoom Ein modulares Rechenzentrum nach Maß

Autor / Redakteur: lic.rer.publ. Ariane Rüdiger / Ulrike Ostler

Modularität gilt als wichtiges Element neuer Rechenzentrumsarchitekturen. Doch oft gibt es mehr Stolperfallen für die Anbieter als diese annehmen. RZ-Planer, -Erbauer und –betreiber ICTRoom versucht den Ansatz, einen hohen Grad an Standardisierung, mit Individualität, wo es nötig ist, zu verbinden.

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Abbildung 1: Ein Modell des modularen RZ-Designs IMD (Integrated Modular Design) von ICTRoom.
Abbildung 1: Ein Modell des modularen RZ-Designs IMD (Integrated Modular Design) von ICTRoom.
(Bild: Ariane Rüdiger)

Geleen in den Niederlanden liegt in einer Region, in der früher viel „alte“ Industrie zu Hause war. Mit ihrem Verschwinden begann die Suche nach neuen Unternehmen, die die Lücke füllen könnten. Kommerziell betriebene Rechenzentren gehören zu den Aktivitäten, die sich nun in der Region ansiedeln.

Im September wurde beispielsweise dort ein neues Rechenzentrum eröffnet, das dem belgischen Cloud-Provider CeGeKa als niederländische Basis dienen soll. Denn die Niederlande gehören neben Belgien zu den wichtigsten Märkten des Dienstleisters. Der mittelständische Provider aus Belgien legt Wert auf enge Kundenbeziehungen und hält sich von der Börse fern. 70 Prozent des Unternehmens gehören der Familie des Gründers. Man will die eigene Entwicklung fest in den Händen behalten.

CeGeKa beschäftigt derzeit 3.500 Mitarbeiter, setzt rund 370 Millionen Euro jährlich um und hat Niederlassungen in elf europäischen Ländern, darunter in Deutschland mit dem Partner ICTroom. Für diesen baut Heiko Schrader, ehemals für Brocade und Fusion-IO tätig, das Geschäft auf. Hierzulande bedient CeGeKa Kunden wie Mazda Europe.

Bereits 2000 Datacenter gebaut

Im vergangenen Jahr wurde der IT-Spezialist Brainforce aufgekauft, derzeit läuft die Integration ins Mutterunternehmen. „Damit haben wir viele wichtige Kunden gewonnen und einen großen Schritt auf den deutschen Markt getan“, sagt Christoph Neut, Chief Commercial Officer von CeGeKa. Ein Schwerpunkt des Kundenportfolios sind Banken und Versicherungen, weshalb die Rechenzentren des Unternehmens hohen Sicherheitsanforderungen entsprechen müssen – mindestens Tier 3 verlangen die europäischen Compliance-Regeln.

Um das Engagement im niederländischen Markt zu untermauern, erwarb CeGeKa ein Grundstück in Geleen und suchte nun einen Partner, der dort für den Dienstleister ein Rechenzentrum errichten sollte. Den fand man in ICTRoom, einem niederländischen Erbauer von Rechenzentren und deren Betreiber, der schon zahlreiche Rechenzentren gebaut hat und seit etwa zwei Jahren einen neuartigen modularen Ansatz anbietet. „80 Prozent Standard, 10 Prozent angepasst an Region und Klima und 10 Prozent individuell nach Kundenwunsch“, so umschreibt Matthew Gingell, Director Shared Technologies and Infrastructure Delivery bei ICTroom, das Architekturprinzip des Unternehmens.

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Seine Rechenzentren setzen sich aus modularen Bauabschnitten zusammen, die jeweils 750 Kilowatt Leistung umfassen und ihrerseits wiederum Schritt für Schritt mit der nötigen Infrastruktur versehen werden können, das 750-Kilowatt-Modul in Schritten von dreimal 200 und einmal 150 Kilowatt. Die Fläche eines solchen 750-Kilowatt-Moduls liegt bei 320 Quadratmetern.

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