Großrechner in der Landes-IT Sachsen Ausgerechnet: Ein Mainframe macht Behörde flexibler

Autor / Redakteur: Bernd Reder / Ulrike Ostler

Die Rechenzentren von Behörden müssen IT-Dienste flexibel und günstig bereitstellen. Das „Landesrechenzentrum Steuern“ (LRZS), ein Unternehmensbereich des „Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste“ (SID), hat einen seiner Großrechner durch ein High-End-System ersetzt. Dieses erlaubt auch den Betrieb von Anwendungen, die für herkömmliche x86-Server entwickelt wurden.

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Fujitsu-Großrechner sorgen in Sachsen für den Fluss der Steuern.
Fujitsu-Großrechner sorgen in Sachsen für den Fluss der Steuern.
(Bild: Oliver Boehmer - bluedesign/Fotolia.com)

Die Debatte, ob Mainframes im Zeitalter von Cloud Computing und x86-Server-Farmen noch zeitgemäß sind, flammt immer wieder auf. Dabei belegen Umfragen unter IT-Chefs (CIOs) von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, dass der Großrechner nicht nur bis heute von Bedeutung ist, sondern auch zukünftig eine wichtige Rolle in Rechenzentren haben wird.

Dies bestätigt eine Untersuchung, die im Jahr 2014 im Auftrag des Software-Unternehmens Compuware mit 350 CIOs von Großunternehmen durchgeführt wurde. Daraus geht hervor, dass für 88 Prozent der CIOs der Mainframe auch in den kommenden zehn Jahren eine zentrale Rolle in der Unternehmens-IT spielen wird. 78 Prozent sehen den Großrechner sogar als ein Schlüsselelement, um Innovationen voranzutreiben. Geschätzt werden zudem das hohe Sicherheitsniveau von Großrechnern und ihre Performance, etwa wenn es um die Analyse großer Datenbestände (Big Data) geht.

Anforderungen an eine Landes-IT

Das LRZS ist ein Unternehmensbereich des SID und fungiert als Dienstleister für die Steuerverwaltung im Bundesland Sachsen. In dieser Rolle werden 28 Finanzämter des Freistaats Sachsen mit ca. 6.500 Nutzern in der Datenverarbeitung unterstützt.

„Wir benötigen eine IT-Plattform, die Hunderte von Anwendungen im Dialog- und Batch-Betrieb hochverfügbar bereitstellen kann“, erläutert Axel Geck, Leiter LRZS im SID. „Außerdem müssen ständig neue Aufträge in den IT-Betrieb eingebunden werden, und dies bei zeitlich engen Wartungsfenstern und hohem Kostendruck.“

Hinzu kommen spezielle Anforderungen wie die Implementierung von Schnittstellen für den Datenaustausch zu anderen Behörden und Einrichtungen der Staatsverwaltung auf Bundes- und Länderebene - beispielsweise ist eine Anbindung an die elektronische Steuererklärung (ELSTER) notwendig. „All dies erfordert eine leistungsfähige, sichere und zuverlässige IT-Plattform, die sich ohne hohen Aufwand an neue Aufgaben anpassen lässt“, so Geck. „Aus diesem Grund setzen wir weiterhin auf Großrechner.“

Das LRZS setzte bis Mitte 2014 Großrechner der Reihe „Fujitsu Server BS2000 S200-10“ und „S210-30“ ein. Über das S200-10-System lief die Abrechnung der Bezüge und Gehälter von rund 80.000 Bediensteten des Freistaates Sachsen. Für die Steuerverfahren ist der Server S210-30 zuständig. Beide Rechner, basierend auf einer /390-Mainframe-Architektur und nutzten bisher die Version V9.x des Betriebssystems BS2000 von Fujitsu.

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