Die Kooperation zwischen Volkswagen und Ford nimmt immer klarere Züge an. Am Mittwoch besiegelten die Partner Volkswagens milliardenschweren Einstieg bei Argo AI, Fords Tochter für autonomes Fahren. Zudem gaben die Hersteller einen Ausblick auf gemeinsame Fahrzeugprojekte.
Volkswagen und Ford haben am Mittwoch die Verträge ihrer Kooperation unterzeichnet und weitere Schritte bekannt gegeben. Unter anderem bringen die Partner drei gemeinsame Fahrzeuge auf den Weg: Ford konstruiert auf Basis des Ranger den nächsten VW Amarok, den VW Nutzfahrzeuge (VWN) ab 2022 bauen will.
VWN wiederum wird auf Basis des Caddy 5 einen Stadtlieferwagen namens Ford Transit Connect für die Amerikaner entwickeln und bauen. Der Marktstart ist für 2021 angedacht. Ein gemeinsamer Transporter im Ein-Tonnen-Ladesegment ist ebenfalls geplant. Alleine im Nutzfahrzeugbereich wollen beide Unternehmen zusammen so rund acht Millionen Fahrzeuge auf die Straße bringen.
Autoriesen wollen Entwicklungskosten teilen
Wie angekündigt ist Volkswagen zudem milliardenschwer bei der Ford-Tochter Argo AI eingestiegen. Die beiden Autoriesen wollen damit bei der Entwicklung der Technik für autonomes Fahren Kosten teilen. Der Aufsichtsrat der Wolfsburger hatte dem Vorhaben Ende Mai abschließend zugestimmt. Seit längerem reden die Konzerne miteinander, konkret vereinbart hatten sie den Umfang der Kooperation im Juli vergangenen Jahres.
Die Allianz ist eines der bedeutendsten Projekte von VW-Chef Herbert Diess. „Diese Zusammenarbeit wird die Entwicklungskosten effizient senken, eine stärkere weltweite Verbreitung von Elektro- und Nutzfahrzeugen ermöglichen und die Position beider Unternehmen entscheidend stärken“, sagte er.
Elektro-Ford für Europa auf VW-Basis ab 2023
Volkswagen investiert nach früheren Angaben rund eine Milliarde US-Dollar (884 Mio Euro) an Finanzmitteln in Argo und bringt das eigene Autonom-Geschäft AID im Wert von 1,6 Milliarden Dollar zusätzlich in die Partnerschaft ein. Argo soll Software und Technologie für das autonome Fahren von Autos entwickeln.
Darüber hinaus will Ford in Europa ab 2023 auf Basis von Volkswagens Elektroplattform ein eigenes Elektroauto bauen. Damit will Volkswagen einen Teil der milliardenschweren Investitionen in den sogenannten MEB (Modularer E-Antriebs-Baukasten) wieder hereinholen. Der US-Hersteller plant derzeit über mehrere Jahre mit mehr als 600.000 ausgelieferten Fahrzeugen des neuen Modells.
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Stand vom 15.04.2021
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