Abarth: Start vor 70 Jahren

Von Steffen Dominsky

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In einem Abarth 204A beendete am 10. April 1950 Rennfahrer Tazio Nuvolari seine Karriere. Sein Klassensieg legte den Grundstein für den Erfolg der „Squadra Carlo Abarth“ und damit jener Firma, die zahlreiche erfolgreiche Rennwagen hervorbrachte und noch heute als Inbegriff heiß gemachter Fiats gilt.

Nach seiner Fahrerkarriere im Auto- und Motorradrennsport gründet der gebürtige Wiener Karl Abarth 1949 in Bologna sein eigenes Untenrehmen.
Nach seiner Fahrerkarriere im Auto- und Motorradrennsport gründet der gebürtige Wiener Karl Abarth 1949 in Bologna sein eigenes Untenrehmen.
(Bild: FCA)

Vor 70 Jahren beendete Tazio Nuvolari (1892 bis 1953) seine Karriere hinter dem Lenkrad eines Abarth 204A. Nuvolari, einer der erfolgreichsten Grand-Prix-Piloten der Dreißigerjahre und Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 1933, startete für die „Squadra Carlo Abarth“ beim Bergrennen am Monte Pellegrino bei Palermo auf Sizilien. Der Tipo 204A war der erste Rennwagen der ein Jahr zuvor von Abarth gegründeten Firma. Der offene Zweisitzer verfügte zwar nur über einen Motor mit 1.100 cm3 Hubraum, doch Frisiermeister Abarth hatte diesen auf gut 80 PS gesteigert. Bei seinem Abschiedsrennen gewann Tazio Nuvolari die Hubraumklasse und fuhr im Gesamtklassement auf den beeindruckenden fünften Rang.

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Der aus Mantua stammende Tazio Nuvolari hatte den gebürtigen Österreicher Carlo Abarth einige Jahre zuvor als Rennleiter im Cisitalia-Team des italienischen Industriellen Piero Dusio kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der „fliegende Mantuaner“, wie Nuvolari respektvoll genannt wurde, bereits 55 Siege bei Grand Prix – dem Vorläufer der 1950 gegründeten Formel 1 – und anderen großen internationalen Rennen auf dem Konto. Als Dusio die Rennabteilung auflöste und nach Argentinien auswanderte, bildete das Inventar den Grundstein für Carlo Abarths eigene Firma, die er 1949 in Bologna gründete. Abarth übernahm auch Werksfahrer Nuvolari, der als Botschafter für die Tuningkits und Auspuffanlagen von Abarth die Bekanntheit der Marke mit dem Skorpion im Wappen steigerte.

Erfolgreich auf Rennstrecken und im Tuninghandel

Tuningkits von Abarth verwandelten Alltagsfahrzeuge in Rennsieger, mit denen viele Nachwuchsfahrer ihre Karriere starteten. Carlo Abarths Philosophie lautete: „Am Sonntag auf der Rennstrecke, am Montag im Büro.“ Er verstand es geschickt, die Siege seiner selbst entwickelten Sportwagen und Coupés, die mit dem Werksteam und mit Privatfahrern vor allem auf der Rundstrecke und bei Bergrennen sprinteten, in wirtschaftliche Erfolge seiner Firma umzusetzen.

Dem historischen Sieg von Tazio Nuvolari beim Bergrennen in Palermo ließ Abarth bald weitere folgen. Zu den bedeutendsten zählen sechs Titel in Reihe in der Internationalen Marken-Meisterschaft (1962 bis 1967), die Marken-Europameisterschaft 1972 mit Fahrer Arturo Merzario sowie vier Titel in der Tourenwagen-Europameisterschaft (1965, '66, ’67 und ’69). In den Siebzigerjahren wurde Abarth zur offiziellen Werksmannschaft von Fiat im Rallyesport. Der Fiat 131 Abarth Rally gewann 1977, 1978 und 1980 die Marken-Weltmeisterschaft. Nachdem der Finne Markku Alén 1978 zusätzlich den FIA Cup für Fahrer im Fiat 131 Abarth Rally erzielte, holte 1980 der Deutsche Walter Röhrl den ein Jahr zuvor neu geschaffenen Titel des Rallyeweltmeisters. Zwischen 1975 und 2011 sicherte sich Abarth außerdem sieben Titel in der Rallye-Europameisterschaft. Die jüngsten Erfolge feierte der Abarth 124 Rally, der 2018 und 2019 mit Fahrertiteln im FIA R-GT Cup – einer international ausgetragenen Rallyemeisterschaft für GT-Sportwagen – die Erfolgsserie der Marke fortsetzte.

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